Bestseller - Briefsteller
Die Sammlung Kreim
Annette Ludwig (Hrsg.)
Seit Gutenberg wurden Briefsteller zu Bestsellern Briefe sind das zentrale Medium in der Geschichte der schriftlichen Kommunikation. Die Pflege und Perfektionierung des Austausches zwischen Schreiber, Absender und Empfänger fanden ihren Niederschlag in den Ratgebern zum Briefe schreiben, den sog. Briefstellern. Gerade in unserer Zeit des pausenlosen Transfers von mehr oder weniger kurzen Nachrichten und der Flut gedruckter Ratgeber aller Art hat es einen besonderen Reiz, die Besonderheiten der Briefsteller in Erinnerung zu rufen.
Die Briefsteller werden in >> diesem Video vorgestellt.
Briefsteller begleiten die Gesellschaft von der Antike bis zur elektronischen Kommunikation (Netiquette). Das Briefeschreiben wurde nach allen Regeln der Sprache, Psychologie und gesellschaftlichen Konventionen gelehrt und ausgeführt. Erasmus von Rotterdam verfasste beispielsweise den umfang- und inhaltsreichsten Briefsteller des 16. Jahrhunderts, der in allen europäischen Ländern über Jahrhunderte gedruckt wurde. Briefsteller wurden im 19. Jahrhundert die „Cashcows“ der Verlage und des Buchhandels und auch heute, im elektronischen Zeitalter, werden Briefsteller (Netiquettes) millionenfach im Netz angeklickt.
Das Gutenberg-Museum stellt mit dieser Publikation auf der Grundlage der Sammlung Erwin Kreim kultur- und medienhistorisch bedeutsame Briefsteller aus sechs Jahrhunderten als Band 1 der neuen Reihe "Verborgene Schätze des Gutenberg-Museums" vor. Der reich illustrierte Überblick zeigt den Wandel des Briefeschreibens im Spiegel gesellschaftlicher, bildungspolitischer und wirtschaftlicher Veränderungen. Die Lektüre zu diesem, vielleicht nicht sehr bekannten, aber noch häufig zu Rate gezogenen Literaturgenre der Briefsteller bietet viele neue Einblicke, ist spannend und entspannend zugleich.
Aus der Meldung des Gutenbergmuseums:
(Januar 2021) Das Gutenberg-Museum geht im neuen Jahr mit einer neuen bibliophilen Schriftenreihe, die sich den Sondersammlungen widmet, an den Start: „Verborgene Schätze des Gutenberg-Museums“. Band 1 zeigt sogenannte „Briefsteller“ - Anleitungen zum Schreiben von Briefen aus der Zeit von Gutenberg bis in die Gegenwart, von der Inkunabel bis zur „Netiquette“ im Internet. Das Gutenberg-Museum konnte im Herbst 2011 eine beeindruckende Briefsteller-Sammlung aus Privatbesitz übernehmen. Die Sammlung besteht aus mehr als 450 Ratgebern für Briefschreiber*innen aus sechs Jahrhunderten. Dieser Sammlungsschatz avancierte damals zu einem goldenen Sprachschatz, da Briefsteller auch als wichtige kommunikative Wegweiser und nachhaltig zur Verbreitung und Dokumentation sprachlicher Regeln dienten. Heute sind Briefsteller historische Zeugnisse jener Zeit, die einen Wandel in Sprache, Kultur und Emanzipation bezogen auf das Verfassen von Briefen belegen. Beiträge internationaler Expert*innen und farbige Abbildungen der im Gutenberg-Museum für die Öffentlichkeit bewahrten Originale ordnen den Sammlungsbestand wissenschaftlich ein. Bestseller – Briefsteller Herausgegeben und mit einem Vorwort versehen von Dr. Annette Ludwig, Direktorin des Gutenberg-Museums Mainz mit Beiträgen von Daniela Berner, Ulrich Breuer, Carmen Furger (CH), Erwin Kreim, Claus Maywald, Jörg Meier (A) und Jörg Meißner.
Der Autor
Dr. Erwin Kreim, war Bankdirektor für Unternehmensfinanzierung und langjähriger Dozent der Bankakademie und mehrerer Hochschulen. Der auch international tätige Unternehmensberater absolvierte eine Banklehre und studierte nach acht Praxisjahren Wirtschaftswissenschaften in Frankfurt und Mainz. Nach Auslandsaufenthalten in der Türkei und den USA promovierte er in Mainz über „Zukunftsorientierte Kreditentscheidungen“; zahlreiche Veröffentlichungen.