Die Brüder Theodor und Abraham Lehmann und ihre Familien
Zeugnisse jüdischer Auswanderung aus Lengfeld im Odenwald
von Heike Brohm
Kaum etwas erinnert noch an jüdisches Leben in Lengfeld im Odenwald. Und doch lebten hier jüdische und nichtjüdische Menschen in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander.
Zwei Brüder – zwei Entscheidungen – zwei Familienschicksale.
Theodor und Abraham Lehmann, deren Biografien dieses Buch erzählt, wurden 1872 und 1867 in der kleinen Odenwaldgemeinde als Angehörige einer weit verzweigten jüdischen Familie geboren. Ihre Jugend prägte der erstarkende Antisemitismus. Dieser durchdrang den Alltag der Menschen bereits lange vor der grausamen Judenverfolgung durch die Nationalsozialisten und wurde in breiten Teilen der Bevölkerung als selbstverständlich angesehen.
Theodor und Abraham Lehmann verließen Deutschland mit ihren Familien in den Jahren 1900 und 1933. Sie wanderten in die Vereinigten Staaten beziehungsweise nach Argentinien aus. Während die eine Familie der Benachteiligung in Deutschland den Rücken kehrte, entgingen Mitglieder der anderen Familie mit ihrer Flucht nur sehr knapp ihrer Vernichtung im Holocaust.
Neben den noch zugänglichen Archivalien fanden auch authentische Bilddokumente und Wissen aus beiden Familien sowie die von Theodor Lehmann verfassten Memoiren Eingang in dieses Buch – all dies Materialien, in denen sich ein wertvolles Stück deutsch-jüdischer Überlieferung und Auswanderungsgeschichte widerspiegelt
242 S., 21 cm, Hardcover, mit farbigen Bildern und vielen Dokumenten
Autorin:
Von Heike Brohm, 1963 geboren, liegen Beiträge zur jüdischen Geschichte Lengfelds sowie zu den Anfängen der eigenen Familiengeschichte in den Zeitschriften "Hessische Genealogie" und "Der Odenwald" vor. Im Odenwald-Verlag erschien 2023 ihre Erzählung "Oh, wie schön ist Eutergrund".