„Hier weiß man erst, was Krieg ist“
Der Ochsenfurter Gau im Ersten Weltkrieg – dargestellt am
Beispiel der Orte Euerhausen und Stalldorf
von Stefan Fach und Georg Menig
VERSANDKOSTENFREI
Mit diesem Verlagsprodukt im Warenkorb wird der ganze Einkauf versandkostenfrei innerhalb Deutschlands.
„Hier weiß man erst, was Krieg ist. Haben Tag und Nacht fast keine Ruhe mehr. Doch wollen wir das Beste hoffen.“ Diese schnörkellösen Worte schrieb der aus Bütthard (Hetzenmühle) stammende und zwischenzeitlich in Euerhausen (Hausnummer 50) wohnhafte Landsturm-Infanterist Adam Grieb an Leonhard Breunig aus Euerhausen.
Adam Grieb war einer der Soldaten aus Euerhausen, die Haus, Hof und Familie hinter sich lassen mussten, um für König und Vaterland in den Krieg zu ziehen. Er war überwiegend im Landsturm-Infanterie-Regiment Kitzingen II B 8 an der Westfront eingesetzt und er- bzw. überlebte dort die grausamen Stellungskämpfe an der Yser (14. Februar bis 2. April 1917), im Artois (3. April bis 13. April 1917) und vor Verdun (14. April 1917 bis 7. Juli 1918), im damaligen Soldatenjargon auch „die Blutpumpe, die Knochenmühle, die Hölle“ genannt. Anhand dieser Begrifflichkeiten lässt sich die Intensität der Kämpfe im Raum Verdun erahnen.
Dieses Buch hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Kriegserfahrungen in den Orten Euerhausen und Stalldorf näher zu beleuchten. Es stützt sich dabei sowohl auf gängige und aktuelle Forschungsliteratur als auch auf eine breite und der Öffentlichkeit bisher unzugängliche archivalische Quellenbasis. Aufgrund des 100-jährigen Kriegsbeginns sowie Kriegsendes lebte die wissenschaftliche Diskussion weltweit erneut auf. Hunderte neu erschienene Werke zum Ersten Weltkrieg beweisen, dass diese Thematik auch nach 100 Jahren nichts von ihrer Aktualität verloren hat.
Im nun vorliegenden Werk sollen die Menschen im Mittelpunkt stehen, weshalb wieder eine Vielzahl von Selbstzeugnissen ausgewertet wurden und die Kriegswerdegänge eines jeden Kriegsteilnehmers, soweit rekonstruierbar, erstellt worden sind. Als Einzelwerk deckt es die Kriegszeit in den drei Orten ab, als fortlaufender Teil der Untersuchung zur Kriegserfahrung im Ochsenfurter Gau ist es ein Mosaiksteinchen eines größeren Gesamtwerkes und reiht sich in die Publikationsreihe der bisher betrachteten Orten ein.
Die Autoren:
Stefan Fach, geb. 1975, studierte zunächst ab 2000 an der Universität der Bundeswehr in München Staats- und Sozialwissenschaften und ab 2009 folgte ein Studium am Fachbereich Sozialverwaltung der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege in Wasserburg am Inn. Er trat bislang insbesondere durch ortsgeschichtliche Arbeiten in Erscheinung (z. B. „Chronik der Gemeinde Tiefenthal“ 2007, „Gaurettersheim“ 2008, „Bütthard“ 2015 bzw. 2017 etc.). Seit seiner Jugend widmete er sich zudem der Erforschung der eigenen Familiengeschichte. Hier faszinierte ihn vor allem die Geschichte einer bestimmten Linie, die der Scharfrichter. Eine umfassende Familienchronik zur Scharfrichterfamilie Fach erschien im Jahre 2015 im GENDI-Verlag. Zwischenzeitlich hat er zudem Fachartikel bezüglich archäologischer Hinterlassenschaften im Umfeld seiner Heimatgemeinde publiziert. Hierfür wurde er mit der Bayrischen Denkmalschutzmedaille 2021 ausgezeichnet.
Georg Menig, geb. 1987, studierte Geschichte, Germanistik und Europäische Ethnologie/Volkskunde an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und arbeitet als Leiter des Archivverbundes Ochsenfurt, Röttingen und Gaukönigshofen. Sein Forschungsbereich umfasst die Schnittstellen zwischen Sozial-, Militär- und Regionalgeschichte. In letzter Zeit erschien das Werk „Der Große Krieg im kleinen Raum – Krieg und Kriegserfahrung im ländlichen Unterfranken am Beispiel der Gemeinde Gaukönigshofen 1914–1918/19“. Zudem veröffentlichte er mehrere digitale Aufsätze über historische regionale Persönlichkeiten und die Geschichte der Gemeinde Gaukönigshofen.
Das Buch ist das sechste in der Reihe Soldatenschicksale.
Hardcover mit Fadenheftung, 550 Seiten, DIN A 4
1. Auflage 2021 - ISBN: 978-3-946295-37-2