Odenwald-Forum Band II - Fünf familiengeschichtliche Vorträge
Das Heimat- und Familiengeschichtliche Buch
von Heidi Banse
175 Odenwald-Foren fanden in den vergangenen Jahren das Interesse von über 6.000 Besuchern. Fünf Vorträge von Heidi Banse aus den letzten vier Jahren befassen sich in dieser Vortragsreihe mit familiengeschichtlichen Themen. Der Heimat- und Geschichtsverein Lützelbach bringt diese Vorträge nun als Buch heraus, ergänzt um Tabellen und Hintergrundwissen.
Die Odenwälder Büchner – Bürger – Bader – Hofchirurgen
14 Tage vor dem 200. Geburtstag von Georg Büchner 2013 standen Leben und Wirken der Odenwälder Familie Büchner, die seit über 400 Jahren hier ansässig ist, im Mittelpunkt des Vortrages. Mehr als 50 Bader und Chirurgen, später auch studierte Mediziner, hat die Familie hervorgebracht. Ebenso tragen angesehene Bürger und Handwerksmeister diesen Namen. Sie alle gehen zurück auf den Bader Hans Büchner aus Neustadt unter dem Breuberg, der dort im Jahre 1577 Elisabetha Bromm geheiratet hat. Die verschiedenen Familienzweige werden vorgestellt – immer auch mit Blick auf die Verwandtschaft zu dem großen Deutschen Dichter Georg Büchner. Gediegene Fachwerkhäuser in Neustadt, Hainstadt, König, Michelstadt, Reinheim und Reichelsheim zeugen vom Wohlstand der Familien. Es werden einzelne Familienschicksale dargestellt und Streiflichter auf das Leben im Odenwald geworfen.
War 1913 wirklich ein besonderes Jahr?
Wie war 1913 im Odenwald? Zeichneten sich die Schrecken des Jahres 1914 schon ab? - Oder ging noch alles seinen gewohnten Odenwälder Gang - an Pfingsten Regen und an Wiesenmarkt Sonnenschein? Werden die Zeichen schon gedeutet? Berichtet wird von entflogenen Militärbrieftauben und einem Militärflieger über Beerfelden: „sein Aussehen glich dem eines großen Raubvogels“. Wie wurde das Weihnachtsfest in diesem letzten Friedensjahr gefeiert mit „Chrischkinnsche un Belznickel“?
- 'm Franzl soi schenschdi Woihnachte nach Greta Bickelhaupt
Der Franzl ist um die 18 Jahre alt, als er am Weihnachtsabend des Jahres 1913 in der Elfenbeinschnitzerwerkstatt Hastert in Erbach sitzt und die letzten „Knochebroeschelsche“ vor dem Fest schnitzt. Das Schicksal hat es nicht immer gut mit ihm gemeint. Doch dieser Abend sollte der schönste in seinem jungen Leben werden.
- Vita von Greta Bickelhaupt
Maria Margaretha Bickelhaupt, genannt Greta, greift in dieser Odenwälder Weihnachtsgeschichte auf Ereignisse zurück, die sie im Jahre 1913 dem Centralanzeiger für den Odenwald entnommen hat. Diese Mädchenschullehrerin ist eine der bedeutendsten Mundart-Dichterinnen des Odenwalds.
Spurensuche: Die Brüder Grimm und ihre Odenwälder Sagengestalten
Im Jahr 2013 wurde der 200. Geburtstag der Grimm’schen Hausmärchen gefeiert, Grund für eine Spurensuche zum Leben der Brüder Grimm und zu deren Beziehung zum Odenwald. Neben den Märchen wird über die gesammelten "Odenwälder Weisthümer" aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts berichtet. Hauptthema aber ist das 1816 erschienene Sagenbuch, das eine Fülle von Sagen enthält, gesammelt quer durch den Odenwald. Manch ein Odenwälder wird seine Vorfahren an Hand der ermittelten Lebensdaten als handelnde Personen in den Sagen der Brüder Grimm erkennen können. Sie erzählen von einem regen Leben im Wald, nicht nur am Tag, sondern auch in der Nacht. Unheimliche Geschichten nehmen ihren Lauf, werden weitererzählt und protokolliert. Es wird von spannenden, oft unbekannten Sagen aus dem Odenwald berichtet.
Der Weise von Güttersbach – Wilhelm Lautenschläger und seine Nachkommen Wilhelm Lautenschläger wollte seinen Mitmenschen helfen, ihnen Gutes tun, gerät mit seinen Heilmethoden aber an den Rand der Hexerei. Prozessakten aus dem Jahre 1628 berichten von den Verhören, den Beschuldigungen und von seiner Verurteilung zum Schwören der Urfehde. Auch die Lebenswege seiner Kinder und weiterer Nachkommen bis in die heutige Zeit werden vorgestellt. Ein Bericht über Leben, Prozess und Inhaftierung des „Zauberers und Hexenmeisters“ Wilhelm Lautenschläger im Jahre 1628 im Michelstädter Diebsturm.
Hurenkinder und Anderes in den Kirchenbüchern des 18. Jahrhunderts
Was alles kommt bei den Recherchen in den alten Kirchenbüchern zum Vorschein! Eine große Zahl von unehelich geborenen Kindern, als „Hurenkinder“ bezeichnet, fällt mit ihren traurigen Lebensschicksalen auf. Die Väter waren Handwerksgesellen, Jägerburschen und Soldaten. Eine spannende Spurensuche zur Geschichte der kleinen, einfachen Leute im Odenwald.
Dieses gut gebundene Buch mit 232 Seiten enthält 87 schwarz-weiß Skizzen und Tabellen und 93 Farbbilder. Ein Namensregister erleichtert die Suche nach Personen.
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